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Eine fulminante baltische Saga, umgeben von einem Hauch Düsternis – mit Ausblick auf eine neue Hoffnung
Estland während der Sowjetzeit: In den 1970er Jahren wächst der Widerstand gegen eine Staatsmacht, die jede Form von eigenem Denken, nationaler Identität und Selbstbestimmung unterdrückt …
Unterschiedlicher als die eigensinnige Lagle und Sigrun, die alles zu erreichen scheint, was sie anstrebt, können zwei Freundinnen nicht sein. Doch als Lagle ausgerechnet mit dem Offizier Arvo Kortelainen eine Liebschaft beginnt, zerbrechen die familiären Bande, denn Sigrun wollte ihn heiraten. Zutiefst enttäuscht, sieht Sigrun zudem keinen Sinn mehr in einem System, das ihren natürlichen Ehrgeiz ausbremst, unverhofft erweist sich die Bekanntschaft mit einem Finnen als Chance ihres Lebens. Lagle dagegen bezahlt einen hohen Preis für die Beziehung mit Arvo, den seine Vergangenheit einholt …
Welche Rolle spielt der Wissenschaftler Enn Treimann in dieser Konstellation? Scheinbar widerwillig fügt er sich den Geboten Schweigen, Vertuschen und Gehorsam gegenüber der Parteiführung. Aber in seinem Bestreben, Rektor der Technischen Fachschule zu werden, lässt er sich auf einen leichtfertigen Handel mit der Obrigkeit ein.

Nach einiger Wartezeit ist die „Himmel-Erde-Schnee“-Dilogie endlich, endlich erhältlich und ich freue mich riesig, dass eine meiner ersten Geschichten nun – überarbeitet von bester Lektorin und mit neuen Cover versehen – erneut ihren Weg in die Welt und hoffentlich in die Herzen findet. Cold War Fiction in ihren Ursprüngen und der Roman der Singenden Revolution.
Die Wiederentdeckung
Stellt euch vor, nach vielen Jahren trefft ihr alte Freunde wieder. Ihr habt euch aus den Augen verloren, trotz der Veränderungen in euren Leben immer wieder an sie gedacht, und nun steht ihr euch wieder gegenüber. Was würden sie euch nach all der Zeit erzählen? Eines werdet ihr feststellen, sie haben sich genauso weiterentwickelt wie ihr, aber die Gefühle sind die gleichen geblieben. So geht es mir noch immer mit den Protas aus „Himmel, Erde, Schnee“. Es freut mich, sie nach langer Zeit wiederzusehen. So geht es mir mit meinem ersten veröffentlichten Roman „Himmel, Erde, Schnee“, der zunächst 2018/19 als Selfpublishing erschien.
Nach „Das deutsche Spiel“ vollzog ich einen literarischen Quantensprung: Wie weit kann ich gehen und was traue ich meinen Protas zu? Im Sommer 2017 zog mich, befeuert vom „Spiel“, die Geschichte mit Schauplatz im Estland der Sowjetzeit erneut in ihren Bann. Diesmal in einer neuen, sehr modernen Version, flüssig und knapp sein. Damit will ich auch ein jüngeres Publikum ansprechen, mehr Sinnlichkeit in allen Bereichen bieten und neugierig auf das schöne, mystische Estland mit seinen atemberaubenden Schauplätzen machen. Auch die Handlung wurde um einige Szenen angereichert, um die beklemmende Nervosität des Kalten Kriegs anhand eines Atomraketensilos darzustellen.
Aber nun …
Geliebte alte Freunde
Als ich auf den Namen Lagle und seine Bedeutung Wildgans stieß, war mir sofort klar: So muss meine Protagonistin heißen. Lagle war ein wenig wie ich damals, und sie stand stets im Schatten ihrer Cousine Sigrun. Wir kennen alle diese Sigruns, denen alles im Leben gelingt, was sie sich vornehmen, alles besser wissen und die stets mit einem mitleidigen Blick einen wohlgemeinten Rat übrig hat. Und wir lieben sie noch mehr, wenn sie einen stattlichen, gutaussehenden Kerl an ihrer Seite haben.
In der Gestalt von Arvo Kortelainen, Oberst der Sowjetarmee. Ach ja, vergaß ich zu erwähnen, dass die Saga 1971 beginnt und Arvo in der Armee der Besatzer dient, ähnlich einem gallischen Centurio in der römischen Legion?
Arvo verliebt sich auf den ersten Blick in Lagle – und sie sich in ihn. Das Fiasko nimmt seinen Lauf, die beiden Cousinen verstreiten sich aufs Blut und Sigrun entpuppt sich als Opportunistin, als ihr ein finnischer Holzhändler Avancen macht. Währenddessen kann Arvo sich selbst nicht aus, als moderner Wiedergänger des nordischen Gottes Loki – zuständig für Schabernack, Tarnung und Verführung – macht er Lagle das Leben schwer. Und ist dabei, sich selbst zu zerstören.
Ambivalent, aber schillernd, so die Meinung meiner Erstleser*innen. Wobei einige dem Loki des Kalten Krieges ebenso verfallen würden wie Lagle.
An dieser Stelle übernimmt Enn Treimann, Doktor der Chemie und Rektor der Technischen Fachschule Tallinn. Enn lag mir schon immer besonders am Herzen. Sein Nachname verrät, wie eng die deutsche und die estnische Geschichte miteinander verwoben sind. Väterlicherseits stammt Enn von einem deutschen Baron ab. Als Kind der Inseln vor der Ostseeküste trägt Enn auch die Gene seiner Wikingervorfahren in sich, was ihn zu einer besonderen Mischung macht. Mit Besonnenheit und dem Herz am richtigen Fleck wurde er in der Erstfassung zum Revolutionshelden – was er heute geblieben ist.
Bei den Leser*innen der 2018/19er Version wurde Enn zum absoluten Liebling.
Cold War Fiction
Ja, und klar: Wie kann man sich das Leben in der UdSSR vorstellen? Leere Läden, Unfreiheit und Grau in Grau? Das stimmt nur bedingt, man darf nicht vergessen, dass diese Bilder, die in den Westen gesandt wurden, Teil der amerikanischen Propaganda während des Kalten Kriegs waren. Wie überall sonst in der Welt haben die Menschen gelebt und geliebt, hatten ihre Sorgen, aber auch ihre Freuden. Wie immer recherchiere ich gründlichst und zeige euch einen durchaus authentischen sowjetischen Alltag. Warum Schwarz-Weiß-Malerei betreiben, wenn das Spektrum vieler Farben und deren Zwischentönen ein wahrheitsgetreueres Bild abgibt? Nichts lässt sich einfach erklären, und so möchte ich mit meiner Cold War Fiction dafür werben, dass die auch heute leider noch, trotz EU-Mitgliedschaft und Zugehörigkeit zu Europa, bestehenden Vorurteile endgültig Relikte des ewigen Gestern bleiben.