Als wäre es 2009

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Novem – ber. Auf Latein ist Novem die Neun. Also der neunte Monat im römischen Kalender. Als ich vergangene Woche in der Lokalausgabe der Süddeutschen Zeitung mein Interview zur Veröffentlichung von „Sternenstürmer“ gab, wurde ich gefragt, in wie fern sich die Welt seit 2008/09, als ich die erste Version schrieb, verändert hat.

Manchmal wünsche ich mir die Unbefangenheit des Jahres 2009 zurück. Das mag daran liegen, dass das Internet zwar einen unbegrenzten Zugriff auf Informationen bot, die mir wesentlich bei der Recherche halfen und auch die Möglichkeiten, ohne Verlag ein Buch zu veröffentlichen, bestanden bereits. Aber die Sozialen Medien in dieser Form existierten noch nicht. Oder sie waren einfach nur ein netter Austausch mit Menschen aus dem realen Leben, sprich Freundes- und Bekanntenkreis und einigen Gleichgesinnten. 13 Jahre später hat eine Plattform wie Facebook Gesellschaft wie auch den Zeitgeist verändert. Der Ton – auch im analogen Alltag – ist rauer geworden, es scheint nur noch Schwarz oder Weiß zu geben, und es existiert nur eine Zeit: Jetzt, sofort. Und morgen ist bereits der Post, oder der Shitstorm wegen – nichts – von heute vergessen.

Auf uns Autor*innen hat sich die Hektik und der Konsum im Hier und Jetzt ebenfalls ausgewirkt. Theoretisch sollten wir alle paar Monate ein neues Buch veröffentlichen, um dabei zu sein und um die Leserschaft zu buhlen. Oder mit den anderen Autor*innen das Tempo zu halten. 2022 war ich mit zwei Veröffentlichungen gut dabei. Als ich kürzlich las, dass eine Kollegin auf Instagram schrieb, sie hätte vom Schreiben einen Burnout, gab mir das zu denken. Für mich ist es unvorstellbar, von einer Beschäftigung, die man liebt und die eigentlich Freude machen sollte, einen Burnout zu bekommen. Und es macht mir Angst. Ich möchte nicht, das Schreiben Stress bedeutet.

Für 2023 habe ich bereits meine erste Veröffentlichung mit „Sterne der Freiheit“, dem 2. Teil der „Sternenstürmer“-Saga geplant. Doch wie sieht es mit dem nächsten Buch aus?

Hol erst einmal Luft, entspann dich, beruhige ich mich. Ich kann nur gut sein, wenn ich ohne Druck arbeiten kann. Als Indie-Autorin setze ich mir meine Abgabetermine schließlich selbst. Ich bin meine eigene Chefin. Ich gehe davon aus, dass meine Stammleserschaft gerne auf den nächsten Teil der Cold War Fiction-Reihe wartet. Denn ein historischer/zeitgeschichtlicher (Agenten-) Roman ist nun einmal etwas zeitintensiver.

Zurück zum November. Dieser Monat war schon immer ruhig und ich nahm mir die Zeit, zurück- wie auch vorauszublicken. Meistens hatte ich ein Manuskript, an dem ich über das Jahr arbeitete, vollendet oder es bereits veröffentlicht. Noch immer schweben Figuren und das Große und Ganze der Handlung mit ihren Szenen und Atmosphären in meinem Kopf, und ich bin noch nicht bereit, mich vollkommen auf neue Protagonist*innen und möglicherweise eine andere Epoche oder ein anderes Setting einzustellen.

Also finde ich mich dort wieder, wo ich vor einem Jahr stand. Von meinen Plotbunnies von 2021 sind nur noch zwei übrig. Abwechselnd widme ich mich der voraussichtlich nächsten Cold War-Fiction Episode und einem Eastern-Historienepos. Wir werden sehen.

Veröffentlicht von autorinirahabermeyer

Autorin Cold War Fiction-Romane

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