Zum zweiten Advent: Reine Herzenssache

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Dies ist keiner der vorweihnachtlichen Spendenaufrufe, denn zu jeder Zeit im Jahr kann man Menschen, die nicht in behütetem Wohlstand und Frieden leben, unterstützen. Während wir Sonntag für Sonntag vor Weihnachten unsere Kerzen anzünden, und vor unseren Fenstern die Dunkelheit früher anbricht, erinnern wir uns umso mehr, dass diese Zeit die Zeit des Teilens, Gebens und des Mitgefühls ist.

Ich möchte mit einem Teil aus den Verkaufserlösen aus „Sternenstürmer“ ein Frauenprojekt in Afghanistan unterstützen. Wenn ich schon einen Roman mit diesem Schauplatz und dem historischen Hintergrund des sowjetisch-afghanischen Krieges schreibe, warum soll ich meine Freude über jedes verkaufte Exemplar teilen?

Natürlich hätte ich auch für die Geflüchteten aus der Ukraine Spenden sammeln können – in den Tagen nach Beginn des russischen Angriffskrieges haben meine Familie und ich sofort gehandelt und für die Ukrainer*innen Sachspenden zusammengestellt und der ukrainischen Gemeinde in München übergeben.

Wozu also für Frauen und Mädchen in Afghanistan spenden?

Als ich bei der 2. Hälfte von „Sternenstürmer“ angelangte, die im Afghanistan der 1980er Jahre mit seinen Kriegswirren handelt, wurde mir bewusst, dass dieses Land seit nunmehr 43 Jahren nicht mehr zurück zu innerem Frieden gefunden hat. Vielleicht sind manchen noch die Bilder vom August 2021 in Erinnerung, als die ISAF-Truppen abzogen, die Taliban das Land zurückeroberten und verzweifelte Menschen versuchten, zu fliehen. Wie groß muss die Angst vor einer ungewissen wie düsteren Zukunft unter dem Regime radikaler Islamisten sein, dass sich Menschen an Tragflächen abhebender Flugzeuge hängten? Vielleicht ist manchem noch in Erinnerung, dass die Taliban bereits von 1996 bis 2001 die afghanische Bevölkerung mit mittelalterlichen Vorstellungen des Islams terrorisierten und Mädchen und Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängten. Bis die Weltöffentlichkeit durch 09/11 wachgerüttelt wurde.

Während der 20 Jahre der Enduring Freedom waren nach offiziellen Angaben (Stand 2018) für die Bundeswehr 576 Ortskräfte tätig. Um jene Frauen und Männer ins Bewusstsein zu rufen, habe ich in „Sternenstürmer“ die Figuren von Zohreh, einer jungen Afghanin, die in Moskau Jura studiert hatte, sowie von Omid, der sich trotz seiner Arbeit für die Sowjets noch immer seinem Clan verbunden fühlt, erschaffen. Damit möchte ich die Schicksale und die Beweggründe, wenn auch nur als fiktive Charaktere, ein wenig näherbringen. Omid bedeutet übrigens Hoffnung.

Obwohl die Weltereignisse ein Land wie Afghanistan aus den Schlagzeilen gedrängt haben, wurde es dank meiner Recherchen zu „Sternenstürmer“ und allgemein zu allen meinen Romanen, die während der 1980er Jahre spielen, zu einer Herzenssache. Eine Herzenssache ist es ebenfalls, nicht nur im Advent anderen Menschen zu helfen und etwas vom Wohlstand abzugeben. Aber die Sterne strahlen jetzt umso heller im Winterhimmel.

Veröffentlicht von autorinirahabermeyer

Autorin Cold War Fiction-Romane

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