Die „Sterne der Freiheit“ leuchten – und die Saga geht weiter!

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Bereits am 31.01. habe ich die Fortsetzung der „Sternenstürmer“-Saga als Ebook veröffentlicht. Doch ich war am überlegen, wie ich den zweiten und finalen Teil von Lucijas und Dovidas‘ Geschichte von Liebe, Krieg und Sezession bewerben sollte. Auf Social Media herrscht gähnende Leere, beziehungsweise Langeweile, und mit diesem Gefühl bin ich nicht alleine. Vielleicht ist es mit diesem Beitrag wie mit der Flaschenpost. Im Vertrauen, dass jemand die Botschaft aus dem großen Ozean fischt und sie liest, schreibe ich ihn.

Also liebe Leser*innen, nachdem ihr „Sternenstürmer“ gelesen habt (vielen Dank!), möchtet ihr sicher erfahren, ob Dovidas aus Afghanistan zurückkehrt. Das wird er, soviel verrät das Geschichtsbuch. Wird er der gleiche Mensch sein, den Lucija einst kennenlernte und mit dem sie glücklich war?

Während Dovidas fernab seiner Heimat einen Stützpunkt gegen Scheich al-Usama und die Angriffe der Rebellen verteidigt, gerät Mitte der 1980er Jahre das Gefüge in Litauen durcheinander. Gorbatschow regiert nun im Kreml und vollzieht mit der Perestrojka eine Kurswende. Die Menschen fassen neuen Mut, und auch Lucija beteiligt sich an Diskussionen. Dennoch bangt sie noch immer um ihren Mann …

Die Türglocke hallt im Flur nach. Jūratė und ich sehen einander gleichermaßen verwundert an, dann laufe ich los, um zu öffnen. Vor mir steht ein Soldat mit ernstem Gesichtsausdruck. Aus diesem Gesichtsausdruck erwarte ich keine angenehmen Neuigkeiten. Ich höre die Nachricht in meinem Inneren, um gefasst zu sein. Ist das die Antwort auf meine Gebete? Wenn ja, muss der Himmel ziemlich zynisch sein. Neugierig schiebt sich Jūratė neben mich. Ich spüre, wie sich meine Gesichtszüge verhärten und meine Mundwinkel herabgleiten. Jetzt weiß ich wieder, warum der Juni und ich nie Freunde werden – obwohl Dovidas und ich in diesem Monat geheiratet hatten. Im Juni verlor ich meinen Vater, und ich begann, die Weißen Nächte und den Regen zu hassen. Im Juni mit seinen verregneten Weißen Nächten habe ich wohl meinen Mann verloren.

     »Genossin Kalvaitienė, ich muss Ihnen die Mitteilung überbringen, dass Ihr Mann bei einem Angriff afghanischer Rebellen verwundet wurde«, offenbart mir der Soldat und reicht mir einen Umschlag. Er salutiert und wendet sich zackig ab, schreitet zu dem Jeep, der draußen vor dem Zaun parkt.

     Gnadenlos fühle ich den kalten Atem des Regens und den peitschenden Wind. Der Himmel hat einen derben Humor, wenn er Bitten erfüllt. Meine Tränen glitzern im Abendlicht und verstreuen kleine schimmernde Perlen auf Jūratės roten Haarschopf. Mit dem Rücken lehne ich gegen die Haustür, damit sie von selbst in den Rahmen fällt. Innerlich bin ich erstarrt. Mein Blut hat aufgehört, durch meine Venen zu pumpen, rauscht stattdessen in meinen Ohren. Mit zitternden Fingern reiße ich den Umschlag auf. Unweigerlich muss ich an Jurij, den jungen Soldaten im Rollstuhl denken. Wie schwer ist Dovidas verwundet? Wurden ihm Gliedmaßen abgerissen? Ist sein Gesicht entstellt? Ist er gar blind? Ich höre nichts mehr und nehme auch nichts mehr um mich herum wahr.

     »Was ist mit Tevas?«, fragt Juratė.

     Ich greife nach einer Zigarette. Das Streichholz zittert noch mehr zwischen ihren Fingern. Endlich bringe sie den Mund auf, als ich das Schreiben halblaut lese. Ausgestellt und unterzeichnet von einer Stabsärztin in Termes.

     »Er ist in einem Lazarett in Usbekistan – er ist nicht tot!«, antworte ich sie, und meine Stimme hebt sich wie mein neu aufbegehrender Mut. »Er ist nicht tot – Nein, nein, er lebt!« Wie eine Irre weine und lache ich gleichzeitig. »Hoffentlich geht es dir gut, Dovidas«, murmle ich, während mich Jūratė irritiert beobachtet. »Was ist dir nur passiert, mein Liebster? Ich will zu dir – Vielleicht kann mir Wlad helfen. Wo ist mein Notizbuch?«

     Im Wohnzimmer ziehe ich die Schublade meines Arbeitstisches heraus und fasse nach meinem Notizbuch. Hastig blättere ich die Seiten um, eile zum Telefon und wähle auf gut Glück Wlads Nummer auf der Basis. Quälend wie die Vorstellung, ich würde Dovidas lediglich dort anrufen und ihn erinnern, dass das Abendessen fertig ist, tutet das Freizeichen. Meine Gedanken sind wie ausgelöscht. Mein Herz pocht. Ich nehme einen letzten, kräftigen Zug von meiner Zigarette.

     »Vorzimmer Oberstleutnant Gruschin«, meldet sich eine Männerstimme, wohl sein Adjutant.

     »Hier ist Lucija Kalvaitienė. Ich muss dringend mit dem Genossen Gruschin sprechen«, sage ich bestimmt, staune über mich selbst.

     »Einen Augenblick«, entgegnet der Adjutant. »Ich verbinde Sie.«

Lucija – „Sterne der Freiheit“

Doch neugierig darauf, was Dovidas zugestoßen ist? In „Sterne der Freiheit“ werdet ihr erfahren, wie sich sein und Lucijas Schicksal wendet.

Auf dem Cover ist eine Szene aus dem Roman nachgestellt

Veröffentlicht von autorinirahabermeyer

Autorin Cold War Fiction-Romane

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